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Hällisch-Fränkisches-Museum

Kommende Sonderausstellung

Artikel vom 01.04.2024

„Welcome to Jewish Museum"

Vom 29. Juni bis zum 20. Oktober 2024 zeigt das Hällisch-Fränkische Museum in einer Einzelausstellung Werke von Yury Kharchenko. Geboren 1986 in Moskau, kam Kharchenko in den späten 90er-Jahren als jüdischer Kontingentflüchtling nach Deutschland. Die Ausstellung konzentriert sich überwiegend auf jene Bilder, die als Reaktion auf die Kriege in der Ukraine und in Israel entstandenen sind.

Der T-Rex aus dem Blockbuster „Jurassic Park“ unter einem, in seiner Form an das Eingangstor von Auschwitz erinnernden, Schriftzug. Die Comic-Figuren Beavis und Butt-Head, die rauchend vor dem Auschwitztor stehen und das Peace-Zeichen von Yasser Arafat zeigen. Es sind Bilder wie diese, mit denen Yury Kharchenko mehr Ethik von einer Gesellschaft fordert, die vor dem Verfall des historischen Wissens steht. In seinen Werken konzentriert sich der Künstler auf das Heute, das in sich eine nie zu bewältigende Vergangenheit beinhaltet, dabei treffen Verweise der reaktionären Identitätspolitik und des postkolonialen Antisemitismus auf Totalitarismus und die Utopie der Konsumgesellschaft. 

Textauszug: „Ein Akt der Barbarei? Micha Brumlik über die Bilder von Yury Kharchenko
„Kulturkritik findet sich der letzten Stufe der Dialektik von Kultur und Barbarei gegenüber: nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch, und das frißt auch die Erkenntnis an, die ausspricht, warum es unmöglich ward, heute Gedichte zu schreiben.“ So der nach Deutschland zurückgekehrte Theodor W. Adorno in einer 1951 veröffentlichten Festschrift für den Soziologen Leopold von Wiese. […] Adorno immerhin war Zeitgenosse des Grauens, was aber bringt einen jungen Maler dazu, zwei, nein drei Generationen später Bilder zu malen, die alles, was Adorno mit seinem berühmt gewordenen Diktum skandalisieren wollte, bei Weitem in den Schatten stellen? [...]. Den vollen Text von Micha Brumlik finden Sie hier

Fernseherbeiträge über Yury Kharchenko finden Sie sowohl vom rbb als auch von ARTstories.

http://www.haellisch-fraenkisches-museum.de//de/besuch/aktuelles