Mittelalterliche Bildwerke und Altargeräte
Eine Sammlung herausragender Bildwerke sowie Altargeräte und Zeugnisse zum Ablass- und Pilgerwesen spiegeln die unterschiedlichen Formen spätmittelalterlicher Frömmigkeit vor der Reformation wider.
Ein besonderes Highlight ist das flandrische Altarretabel aus der Kirche in Rieden.
Retabel der Marienkirche in Rieden
Brüssel oder Löwen, um 1440/50
Das Retabel stand ursprünglich auf dem Hochaltar im Chor der Wallfahrtskirche von Rieden. Der geschnitzte Schrein gibt drei Ereignisse des Marienlebens wieder: in der Mitte die Geburt Christi vor einer Felsenlandschaft, links davon die Vermählung Mariens und rechts die Anbetung der Könige. Im überhöhten Mittelteil ist der segnende Gottvater dargestellt. Die kleinen Flügel daneben zeigen die gekrönte Maria und ihr gegenüber den sie segnenden Gottvater. Auf den Rückseiten sind die Hl. Katharina und Barbara zu erkennen. Der Tempelgang Mariae ist auf den großen linken Flügel und die Darbringung im Tempel auf den rechten gemalt. Im geschlossenen Zustand sieht der Betrachter die Verkündigungsszene.