Historischer Kran
Im Pädagogikraum im Untergeschoss steht der etwa vier Meter hohe Nachbau eines mittelalterlichen Krans, der mit Hilfe eines Tretrades zu bewegen ist. Solche Kräne gab es im Mittelalter auf allen Baustellen sehr hoher Gebäude, zum Beispiel von Kirchen wie der Haller St. Michaelskirche, Turmhäusern wie der Keckenburg oder Befestigungsanlagen. Mit den hölzernen Hebemaschinen ließen sich schwere Bauteile mühelos in schwindelnde Höhen bringen. Unter Anleitung unserer Besucherbetreuerinnen und -betreuer können Kinder wie auch Erwachsene das Tretrad bedienen.
Hall im Mittelalter
Die Bevölkerungsschichten der mittelalterlichen Reichsstadt sowie die damalige Strafjustiz werden anhand ausgewählter Objekte vorgestellt.
Wandvertäfelung mit dem Urteil Salomons
Die Wandverkleidung aus der Mitte des 16. Jahrhunderts zeigt den Urteilsspruch König Salomons. Die Geschichte des Alten Testaments ist nachzulesen im Buch der Könige (1 Kön. 3, 16-28). Salomon fand für den Streit zweier Mütter um ein lebendes und ein totes Kind einen Beschluss, der die Wahrheit der Aussagen der Frauen unmittelbar zutage förderte. Dieses Urteil verschaffte Salomon den Ruf als gerechter und weiser König und die Geschichte blieb beispielhaft für eine vorbildliche Rechtsprechung. Aus diesem Grund schmückte das Motiv mit Salomons Urteil häufig Rathäuser, die im Mittelalter und der frühen Neuzeit Orte der Gerichtsbarkeit waren. Wahrscheinlich war diese Wandverkleidung im alten Haller Rathaus angebracht war.
Pranger mit Halseisen
Die Spitze des Haller Prangers stammt von 1509 und wurde von Hans Beuscher gefertigt. Der Pranger stand auf einer kleinen Bühne oberhalb des Fischmarktbrunnens vor St. Michael. Heute befindet sich dort eine Kopie des im HFM ausgestellten Stückes.
Die Strafe des Prangerstehens ging für die Verurteilten mit einem erheblichen Ehrverlust einher.